OHRENBRENNEN

Ohrenbrennen 03
15 minute sound installation by Christian Terstegge
Friday 17th Feb. 2012 7:30pm and 10:00pm
Offener Raum Scharnweberstr. 47 Berlin-Friedrichshain

In a darkened room, the visitors look to four open, 40 cm high boxes which are placed at a distance of one meter adjacent to each other. In the middle of each box very thin, 15 cm high candle is burning. The burn time is about a quarter of an hour. At the bottom of each candle is an electric photoresistor, which is illuminated by the flame. With varying brightness changes its electrical resistance. Four sound generators, circuits create sinusoidal vibrations.The frequencies depend on the resistance values​​: the brighter, the higher the pitch.
The show begins with the lighting of the four candles. First, it is very quiet, In the very first quietness a restless deep tone arises during the kindling of the first candle.The sound is stabilized when the wick is burning properly. At the first sound joined by a second, third and finally, when the last candle burns, four vibrations are superimposed. They compete against each other as individual voices. While the candles burn, the frequencies increase very slow because the photo sensors are more brightly illuminated when the flames come closer to them. The collective long-lasting glissando towards higher frequencies is superimposed by small frequency fluctuations of the individual notes, as each candle burns down in its own way. The visitor hears a continuously changing sound mixture.
In the final minutes, when the candles are short and the frequencies are very high, deep difference tones occur which can’t be localized by the listeners because these tones emerge directly in the ear.
The frequencies increase, the faster the candles are burned down, until the flames extinguish in different orders and time intervals. Also in this final stage, the sounds behave individually: Some throw in one swoop from the top down, some sink slowly below the audibility. After extinguishing of the last embers with the last fade away of sound, the piece is finished.

Ohrenbrennen

In einem abgedunkelten Raum blicken die Besucher in vier offene, etwa 40 cm hohe Kästen, die im Abstand von jeweils einem Meter nebeneinander aufgestellt sind. Mitten in jedem Kasten brennt eine etwa 15 cm lange sehr dünne Kerze mit einer Brenndauer von etwa einer Viertelstunde. Am Fuß jeder Kerze befindet sich ein elektrischer Fotowiderstand, der von der Flamme beleuchtet wird. Mit wechselnder Helligkeit ändert sich sein elektrischer Widerstandswert. Vier Tongeneratoren, Schaltungen, die sinusförmige Schwingungen erzeugen, stellen ihre Frequenzen nach den Widerstandswerten ein: je heller, desto höher der Ton.

Die Aufführung beginnt mit dem Anzünden der vier Kerzen. Zuerst ist es ganz still, aber schon während des Anzündens der ersten Kerze entsteht ein unruhiger tiefer Ton, der sich stabilisiert, wenn der Docht richtig brennt. Zu dem ersten Ton gesellt sich ein zweiter, ein dritter und schließlich, wenn auch die letzte Kerze brennt, überlagern sich vier Schwingungen, die sich gegeneinander als Einzelstimmen behaupten. Während die Kerzen brennen, steigen die Frequenzen ganz langsam an, weil die Flammen den Fotowiderständen näher kommen und sie immer heller beleuchten. Das gemeinsame langgestreckte Glissando zu immer höheren Frequenzen wird von individuellen kleineren Frequenzbewegungen der einzelnen Töne nach oben und unten überlagert, denn jede Kerze brennt auf eigene Weise ab. Zu hören ist ein Tongemisch, das sich ununterbrochen wandelt.
In den letzten Minuten, wenn die Kerzen kurz und die Frequenzen sehr hoch sind, treten tiefe Differenztöne auf, die von den Hörern nicht lokalisiert werden können, weil sie erst im Gehör auftreten.
Die Frequenzen steigen um so schneller, je tiefer die Kerzen abgebrannt sind, bis die Flammen nach etwa einer Viertelstunde in unterschiedlichen Reihenfolgen und zeitlichen Abständen verlöschen. Auch hierbei verhalten sich die Töne individuell: Manche stürzen mit einem Schlag von ganz oben herab, manche sinken ganz langsam bis unter die Hörbarkeitsgrenze. Nach dem Verlöschen der letzten Glut, zusammen mit dem Verklingen des letzten Tons, ist das Stück beendet.